Lausitzer – Elsterpurzler – Club , Zuchtschwerpunkte
Um den Züchtern die Planung für die Zucht zu erleichtern und den Preisrichtern die Möglichkeit zu geben, sich über den jeweils aktuellen Stand der Farbenschläge informieren zu können, haben wir diese von Jahr zu Jahr anzupassende Rubrik eingebracht.
Nur wenn man weiß, wieweit die einzelnen Farbenschläge gerade in ihrer Entwicklung sind, kann auch eine zuchtstandsbezogene Bewertung erfolgen.
Auch ein Preisrichter ohne Bezug zur Rasse kann dann eine hochwertige Arbeit leisten!
Die Züchter können feststellen, was habe ich im Schlag, was muß ich noch bei der Zuchtpaarzusammenstellung beachten.
In unseren Leitfaden zur Bewertung des Lausitzer Elsterpurzler` s kann weiteres Grundwissen entnommen werden.
Beide Schriftstücke ergänzen sich, wobei diese Rubrik etwas häufiger aktualisiert werden wird.
Jeder Preisrichter und oder Züchter kann sich noch genauer beim 1. Vorsitzenden oder einem anderen Mitglied des Clubs informieren, jeder interessierte Züchter und Preisrichter ist für uns ein Gewinn, ob er diese Rasse nun züchten will, oder nur genauer Bescheid wissen will.
Schwerpunktkriterien für alle Farbenschläge
An vorderster Stelle steht der Typ! Dann kommt der Typ, dann der Kopf, dann lange Zeit nichts und dann der ganze Rest!
Aus diesem Spruch ist schon alles Wesentliche zu entnehmen.
Die Lausitzer Purzler sind relativ kurz, der Stand nicht zu hoch. Es ist die Gesamtgröße zu beachten, möglichst nicht zu groß. Die besten Tiere stehen frei und präsentieren sich mit nichteingezogenen Hals.
Das typprägendste Merkmal ist der Kopf.
Langezogene Köpfe und lange Schnäbel sind rasseuntypisch.
Wichtig auch hierzu ist ein breiter Halsansatz der aus breiten Schultern kommt, keine langen und dünnen Schwanenhälse mit ausgeschnittener Kehle.
Die hochwertigen Tiere besitzen kurzrunde Köpfe mit relativ kurzen, kräftigen Schnäbeln. Wir züchten keine Kurzschnäbeler, für uns ist das im Bereich aber der mittleren Schnabellänge der untere Bereich. Der Schnabel ist aber immer noch ein Normalschnabel, ohne jedwede Einschränkungen für das Leben der Täubchen.
Bei den Geschlechtern ist auf den Kopf zu achten. Die 0,1 kann und soll
auch nicht den Kopf eines 1,0 erreichen.
Auch fallen die Schnäbel bei der 0,1 etwas schwächer aus.
Kopf: der höchste Punkt liegt knapp über dem Auge schnabelwärts, die Schnäbel wirken leicht gesteckt, müssen eine breite Basis haben.
Die Farbe möglichst leicht überzeichnet, wichtiger ist jedoch der Typ
und der Kopf. Wenn wir knapp am Standard dran sind, ist das Ziel eigentlich schon erreicht, wir wollen nicht über das Ziel hinwegschießen. Ist das Ziel geschafft haben wir immer noch genug bei den Flugeigenschaften zu leisten, das aber nicht erst dann!
Leichte Zugeständnisse sind derzeit nötig bei:
Rückenschluss, Irisreinheit, Ausprägung der Farbe und der Farbverteilung.
Jedoch ist dies kein Freibrief für ein Vernachlässigen dieser Merkmale in der Zucht auf Dauer.
Die Farbenschläge im Einzelnen:
Schwarzgeelstert
Istzustand:
Körperform und Haltung:
- kurz und freistehend (puppig), Größe schwankt noch – Gesamteindruck zählt
Kopf :
- vor allem beim 1,0 recht runde Köpfe vorhanden, leichte Neigung noch zum Nackenabsatz
Schnabel:
- bereits recht kurze und kräftige Schnäbel. 0,1 auch als solche erkennbar, Schnabelfarbe noch durchgehend schärzer erwünscht
Augen und Augenrand:
- schmaler werdend und schon dunkler werdend
- gute Köpfe = haben meistens etwas gröbere Ränder
- feine Köpfe = haben meist feinere und dunklere Ränder, Freiflug begünstigt dunklere Pigmentierung der Ränder durch bessere UV Einstrahlung, d.h. die Sonne in die Anlagen direkt herein lassen!
Farbe:
- sehr gut, keine Abstriche, glanzvoll, matte Farben gehören in keinen A-Käfig
Zeichnung:
- Herz breit und nicht zu kurz,
- Brustschnitt möglichst bis fast an die Schenkelansätze reichend, nicht zu weit halswärts gehend, Brustschnitt bei korrekter Lage kurz vor den Schenkeln endend, dann aber nicht ganz gerade hinzubekommen.
Flugeigenschaften:
Sehr ausgeprägte Fähigkeit zum Purzeln, Klatschen und Stellen
Problembereiche / Kurzbeschreibung:
Bei Schwarz ist der Typ bereits am besten vorhanden und verankert. Die
Köpfe sind am rundesten und die Schnäbel am kürzesten.
Augenrandfarbe und Schnabelfärbung sind noch stark zu verbessern. Dies ist bei dieser Farbe die Hauptbaustelle, leider haben die Tiere mit bester Randfarbe und schmalsten Rand oft flachere Köpfe.
Breites Herz und tiefer Brustschnitt ist Ziel, Elsterzeichnung die knapper ausfällt, aber im Rahmen bleibt, ist dem Typ und dem Kopf nachrangig.
Gefieder ist schon ziemlich straff, leichte Lockerheiten im Hals noch hinnehmbar. Schenkelgefieder oft noch etwas locker (Hosen).
Blaugeelstert
Istzustand:
Körperform und Haltung:
- kurz und freistehend, wie bei Schwarzgeelstert, (puppig), Größe schwankt noch sehr, Gesamteindruck zählt. Von allen Farbenschlägen sind hier die größten Tiere vertreten. Derzeit entscheidet der Typeindruck, längerfristig müssen die Tiere dann aber wieder kleiner werden! Da Top Typen vorhanden sind, öffnet sich der Rücken bei vielen der Täubchen am Meisten, dem muß mittelfristig gegengesteuert werden!
Kopf :
- Oberkopf meist noch relativ flach, Platte noch häufig, Hengstnacken noch vielfach vorhanden
Schnabel:
- kurze Schnäbel vor allem beim 1,0, Durchfärbung noch nicht sehr intensiv
Augen und Augenrand:
- etwas heller als bei schwarz, durch Feinheit schön unauffällig, derzeit noch zu hell in der Vielzahl der Tiere, sollte er dann wenigstens schmal sein!
Farbe:
- Schwanzbinde mit blauem Endsaum (Wunsch)
- Rückenfarbe möglichst gleichmäßig blau, leichtes Absetzen ist aber kein Problem, wichtig ist, dass wenig Weißanteile zu sehen sind
- helles bis mittleres aber sauberes Blau
- Schwanzdurchfärbung schon gut, Ortfederauenfahne ist weiß!
Zeichnung:
- Brustschnitt möglichst oft noch zu weit halswärts, hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich verbessert.
Bei dieser Farbe kommen Farbeinlagerungen in den Weißanteil hinein vor, der Bruststrich ist dadurch oft nicht ganz scharf hinzubekommen – Toleranz!
Problembereiche / Kurzbeschreibung:
Wie bei Schwarz ist der Typ bereits bestens vorhanden und verankert.
Die Köpfe sind rund und die Schnäbel kurz. Da die Züchterbasis leider noch viel zu gering ist, sind offene Rücken nachsichtig zu bewerten, je nach Ausprägung.
Leider sind oft Bindenansätze, welche geputzt werden, vorhanden. Dadurch wird der Rücken geöffnet. wenn noch aktzeptabel bitte großzügig auslegen!
Die Rückenfarbe steht hinter Kopf und Typmerkmalen. Schwanzbinde kann, muss nicht sein – ist das i -Tüpfelchen.
Häufig Tiere mit leicht farbigen Federn im Weißbereich, Toleranz je nach Ausprägung! Schenkel auch oft mit viel Farbeinlagerungen.
Oft noch knapp gezeichnete Tiere vorhanden. Bei sonst guten Merkmalen nicht zurückstufen!
Iris noch nicht so rein wie bei Schwarz, nachsichtig richten.
Keil und vor allem Schenkelgefieder oft noch locker, derzeit bitte um Nachsicht.
Häufiges Problem: 11 Schwanzfedern – muss geahndet werden. Weißes Keilgefieder geht nicht!
Rotgeelstert
Istzustand:
Körperform und Haltung:
- noch sehr lang, hochstehend und Brustfülle etwas schwach, Hals oft noch zu wenig Substanz, dabei aber schön freistehend, einige Vertreter kommen dem Standard sehr nahe, 1,0 sind qualitativ den 0,1 häufig noch deutlich überlegen
Kopf :
- oft eckig, noch nicht rund genug, zu wenig Substanz, Kehle ist noch zu ausgeschnitten, daher wirkt der Kopf zu filigran.
Schnabel:
- meist noch zu lang und dünn, vor allem bei den 0,1
- oft intensiver Stipp, vor allem bei alten 0,1
Augen und Augenrand:
- mehr rötlicher als bei gelb,
- teilweise noch zu grob und auffällig
- Iris ist schon recht sauber, die Ansprüche dürfen aber noch nicht zu hoch angesetzt werden
Farbe:
- für Tümmler schon gut und gleichmäßig, Ortfedern oft mit leichtem Schilfanflug
- Schwanz in der Basis noch nicht voll durchgefärbt (Wunsch)
- unterschiedliche Farbintensität kein Problem, auch unterschiedlicher Gefiederglanz kein Problem, hellere und dunklere Variante ist ok, nur sollte die Farbe möglichst gleichmäßig verteilt werden. Säumung auf der Herzzeichnung ist derzeit kein Problem
Zeichnung:
- bereits meist korrekt, oft aber noch unterzeichnet, Seitliche Unterschiede in der Farbausprägung sind je nach Ausprägung zu strafen. Klare Feldtrennungen von Farbe und weiß ist nötig – oft muß besser geputzt werden!
- Brustschnitt muß noch etwas weiter nach hinten wandern
Gefieder:
- Feder noch relativ rau, Schwanzfedern mit Festigkeitsproblemen, Halsgefieder ist auch noch sehr oft rau. Die Federqualität der Schwanzfedern ist häufig mäßig, zwar etwas weniger problematisch als es bei Gelb der Fall ist, zu beachten ist es allemal.
Problembereiche / Kurzbeschreibung:
Am Typ und an den Kopfpunkten noch Abstriche gegenüber Schwarz
und Blau, entscheidet über Rangfolge der Bewertung.
Farbausprägung verlangt Nachsicht, hell, dunkel oder leichte Säumung derzeit nicht entscheidend. Schimmel und weißliche Säumung im Rückenbereich sind zu strafen!
Wenn Kopf und Typ passen sind leicht lockeres (raues) Halsgefieder und die schlechtere Federqualität im Schwanzbereich zu tolerieren.
Augenränder müssen hell sein, hier ist mehr Nachsicht nötig als dies bei Gelb der Fall ist. Deutlich rötlich auffallende Augenränder sind aber zu strafen. Was zuviel und was zuwenig ist
Stand ist oft noch zu hoch und die Hälse zu lang, der Trend muss zum richtigen Typ gehen. Bei Reinheit der Iriden noch Nachsicht nötig.
Schnäbel dürfen nicht schon von der Basis her angelaufen oder dunkel sein, dann ist häufig Brieftaubenrot (Dominantrot) die Grundfarbe, die durch rezessiv Rot überlagert wird. Dies ist unerwünscht. Lausitzer Purzler haben blaue Grundfarbe (schwarz).
Gelbgeelstert
Istzustand:
Körperform und Haltung:
- noch zu lang und zu wenig Brustfülle, die 0,1 sind qualitativ höherwertig als die 1,0, die kürzeren Tiere sind dem Typ schon sehr nahe
- oft noch zu hoch im Stand
Kopf :
- noch zu lang, noch nicht kurzrund genug, vor allem die 1,0 sehen zu weiblich aus
Schnabel:
- noch zu lang, oft Schnabelstip bei 0,1, zunehmend mehr Tiere mit ansprechend kräftigen und kurzen Schnäbeln
Augen und Augenrand:
- teilweise noch zu grob und auffällig, sehr rötliche Ränder werden seltener, helle Ränder sind zu bevorzugen
- die Iris wird reiner
Farbe:
- noch oft ungleichmäßig, hell und dunkel (gelb und gold), beide Varianten sind erwünscht
- oft Tiere mit weißlichem Saum im Rücken, auch schiefergraue Einfärbungen – dies ist nicht zu tolerieren,
- die hellere Variante ist im Zweifelsfall nachsichtiger zu richten, wir möchten das "Echte Gelb" unbedingt erhalten! Bitte um Beachtung!
Zeichnung:
- Brustschnitt oft relativ hoch angesetzt, Neigung zur Unterzeichnung, in den letzten Jahren deutliche Besserung
- weißes Keilgefieder, nicht zu tolerieren
- einseitige Herzüber- oder Unterzeichnung, je nach Ausprägung entsprechend zu behandeln und gegebenenfalls zu ahnden
Gefieder:
– Federstruktur noch relativ rau, oft haarige Federn, Gelb mit Abstand am meisten betroffen
– noch ungleichmäßige Schwanzfederstruktur, Lücken im der zweiten Schwanzfederhälftenbereich, Federhäckchen greifen schlecht ineinander, verbessert sich in den letzten Jahren, dies tritt zumeist bei den dunklen Tieren auf durch Pale = Gold, durch die Selektion auf dieses Merkmal sind leider viele sonst gute Tiere verschwunden, vor allem werden die guten 1,0 seltener
Problembereiche / Kurzbeschreibung:
Der Typ und die Kopfpunkte sind entscheidend, Abstriche in der
Gefiederfarbe. Säumung bei den dunkel Gelben Tieren ist vertretbar.
Richtige Schwanzfederstruktur und festes Halsgefieder sind mittelfristiges Zuchtziel. Augenränder müssen hell sein. Nur bei den 0,1 sind längere und dünnere Schnäbel zu tolerieren, Grenzbereiche beachten.
Abstriche sind nur bei Tieren mit gutem Typ und runden Köpfen möglich,
Tiere mit Mängeln im Typ und Kopf sollten bei den nachrangigen Merkmalen härter bewertet werden (Fingerspitzengefühl).
Pm Gegensatz zu allen anderen Farben, sind derzeit die 1,0 etwas nachsichtiger zu behandeln!
Dungeelstert (in Vorstellung 2011)
Ist:
Körperform und Haltung:
- sehr guter Typ, vergleichbar fast schon mit Schwarz
Kopf :
- schon viele kurzrunde Köpfe, einige aber noch mit zuwenig Substanz im Vorderkopfbereich
Schnabel:
- schon recht kurz und kräftig, Schnabelstip ist bei Dun erlaubt
Augen und Augenrand:
- teilweise schon schön zart, sehr rötliche Ränder werden seltener, helle Ränder sind klar zu bevorzugen
- die Iris wird noch reiner erwünscht
Farbe:
- beide Varianten sind erwünscht und werden unter Dun geführt (wie das bei Gelb der Fall ist)
· Hell ist der normale Verdünnungsfaktor, bei diesem hellt der Schwanz im Mittelteil etwas auf und Zeichnungsmuster schimmern durch
· Dunkel ist Pale-Dun, das sind die vorgestellten Tiere in der Sichtung, hierbei werden Zeichnungsmuster überdeckt, die Farbe erscheint sehr dunkel und sehr glanzreich
- oft zeigen die Tiere noch zuviel Weiß im Bereich des Federspule im Schwanzbereich, dies wirk schilfig und ist einzudämmen
Zeichnung:
- Brustschnitt und Herzzeichnung entsprechen den Anforderungen bereits
- weißes Keilgefieder ist nicht zu tolerieren
- einseitige Herzüber- oder Unterzeichnung, je nach Ausprägung entsprechend zu behandeln
Gefieder:
- Federstruktur noch relativ rau im Nackengefieder